Für meine Kollektion befasste ich mich mit dem Thema „Japanese Bodysuit Tattooing“.
Die Yakuza, die japanische Mafia, ist aus Kriminellen, die allesamt mit Tätowierungen gebrandmarkt wurden, entstanden.
Die Mitglieder der Yakuza sehen die Tattoos heutzutage als Statussymbol und je mehr Tattoos man trägt, umso höher ist der Grad des Status’ der jeweiligen Person. Das war nicht immer so. In der Edo-Periode (ca. 1600 bis ca.1800) wurde z.B. die Stirn mit einem Tattoo versehen wurde, um der Gesellschaft aufzuzeigen, wer ein Krimineller war.
Es entstanden Gruppierungen aus Spielern, Trinkern und das „Tattoo“ entwickelte sich zum Erkennungs- und Zugehörigkeitszeichen dieser “Gangs“. So gründete sich auch die Yakuza schließlich aus Mitgliedern, die alle Tattoos trugen. Später entstand aus dieser Praxis des Tätowierens ein regelrechtes Kult- und Kunstgewerbe. Tätowieren wurde teilweise buchstäblich zur Prostitution. Die mittellosen Leute verkauften ihre Haut, um dann gleichsam als “Probeleinwand“ oder “Kunstobjekt“ für die Tätowierer zu dienen.
Das sprach viele Tattoo Künstler an und begann sich zu einem lukrativen Geschäft zu entwickeln. Da aber wie oben schon erwähnt Tattoos als Brandmarkung für die Yakuza fungieren, ist es in öffentlichen Bädern verboten sich als Tätowierter zu zeigen, da man mit Mitgliedern der organisierten Kriminalität in Verbindung gebracht wird.
In Japan haben aber auch die Motive, welche gestochen werden, eine hohe und wichtige symbolische Bedeutung. Es gibt Tiermotive, religiöse (buddhistische), florale und historische Motive.
Anbei eine kleine Auflistung der Wichtigsten:
Kirschblüten:
Symbolisieren vergängliche Schönheit, weil die Blütezeit sehr kurz ist, und wird bei den Yakuza getragen um zu zeigen, dass sie ihr Schicksal akzeptieren
Chrysanthemen:
Gelten als noble Blume. Sie ist eine langlebige Blume, die Standhaftigkeit und Entschlossenheit symbolisiert
Koi = „fish of success“:
Das Symbol für Männlichkeit. Ein Pärchen symbolisiert eine gute Heirat und ein langes Leben, weil „Koi“ in jap. auch „Liebe“ bedeutet. Samurai identifizierten sich mit dem Mut und der Hartnäckigkeit des Koi.
Phönix:
Ihm werden die fünf grundsätzlichen Tugenden zugeschrieben – Wohlwollen, Reinheit, Anstand, Weisheit und Güte.
Ich habe mich für den Koi und die Kirschblüten entschieden, weil sie zum einen sehr plakativ und klischeehaft mit Japan in Verbindung gebracht werden und zum anderen auch in Japan selbst sehr beliebte und traditionelle Motive sind. Der Phönix und die Chrysanthemen hingegen sind majestätische und noble Motive. Sie haben mich am meisten fasziniert wegen ihrer Bedeutungen, die ihnen zugeschrieben werden, und ihrer ornamentalen Schönheit. Allerdings habe ich die Motive etwas abstrahiert und z.B. die ursprüngliche Farbgebung der Motive nicht in meine Umsetzung mit einbezogen um die Motive besser der Abendmode anzupassen.
Collage auf Papier mit Kuli & Copic gezeichnet